Archiv als Quelle

 

Fotografien 1965–67, 1965–1967/1995
Berlin Stadtbilder, 1976/1994
Menschenbilder (Ausschnitte), 1981–1989/1997
Selbst, 1984–1989/1998
Natur, 1987–1997/2014

Ein dokumentarisches Archiv im Bereich der Fotografie besteht aus Negativen, Diapositiven, Kontaktabzügen, digitalen Bilddaten, Arbeitsabzügen, Korrespondenz, Recherchematerial, Buchentwürfen, Pressematerialien, Belegexemplaren, Werkdokumentationen, Installationsskizzen, Einladungskarten, Plakaten und weiteren Materialien.


Mitte der 1990er-Jahre entdeckte Michael Schmidt sein Archiv als Quelle für Neuinterpretationen früherer Aufnahmen. Sein Archiv gewann für ihn zunehmend an Bedeutung, und er kehrte nun regelmäßig zu ihm zurück, um sein Frühwerk einer kritischen Revision zu unterziehen und neue Abzüge herzustellen. Dabei suchte er aus seinem Bestand Aufnahmen aus, die bereits einen anderen, offeneren Charakter als seine damaligen Auftragsarbeiten haben. Diese frühen Bilder verweigern das Eindeutige und belegen, dass neben den Gewissheiten auch Zweifel und Interesse an anderen Themen bestanden.


Ende der 1990er-Jahre beschnitt er in seinem Projekt Menschenbilder (Ausschnitte) die Aufnahmen einer älteren Serie von Porträts. Die abgebildeten Personen werden durch den künstlerischen Eingriff aus ihrem Umfeld herausgelöst und so zu allgemeingültigen Modellen menschlichen Verhaltens.


In dieser Zeit veröffentlichte Michael Schmidt auch eine Reihe von Selbstporträts, die Mitte der 1980er-Jahre entstanden waren und in denen er sich in Form einer kritischen Selbstbefragung direkt und schonungslos der Kamera präsentiert.


Bereits schwer erkrankt, stellte Michael Schmidt 2013/14 für sein Künstlerbuch Natur Bilder aus dem Archiv zusammen, die größtenteils Ende der 1980er-Jahre entstanden waren und belegen, welche Bedeutung Landschaft für ihn hatte.