Frühwerk

 

Berlin Kreuzberg, 1969–1973
Die berufstätige Frau in Kreuzberg, 1975
Berlin-Wedding, 1976–1978
Berlin Stadtbilder, 1979
Benachteiligt, 1980
Berlin-Kreuzberg. Stadtbilder, 1981/82

Während seiner Zeit im Westberliner Polizeidienst entdeckte Michael Schmidt sein Interesse an der Fotografie. Er wurde vorübergehend Mitglied in Amateurfotografenvereinen, bildete sich aber hauptsächlich selbst. Mitte der 1960er-Jahre entstanden erste Aufnahmen, die für ihn auch später Bestand hatten. So unterschiedlich die Motive dieser Bilder sind, so verweigern sie doch alle eine schnelle Lesbarkeit, die man in der Regel mit der Fotografie verbindet.


Ab 1973 arbeitete Michael Schmidt hauptberuflich als freier Fotograf. Vom Bezirksamt Kreuzberg erhielt er den Auftrag für ein Buch über das Stadtviertel, das 1973 erschien und wenig später eine zweite Auflage erlebte. Weitere Auftragsarbeiten für andere Bezirke und den Berliner Senat folgten. In der Serie Die berufstätige Frau in Kreuzberg etwa schildert er einen typischen Tagesablauf einer Erwerbstätigen, der sich in Arbeit und Freizeit gliedert.


Bereits Anfang der 1970er-Jahre begann Michael Schmidt, Fotografiekurse an Volkshochschulen zu geben. 1976 gründete er die Werkstatt für Photographie an der Volkshochschule Kreuzberg, die bis 1986 bestand. Hier wurden auch Positionen zeitgenössischer amerikanischer Fotografie gezeigt, die zum damaligen Zeitpunkt in Deutschland noch nicht ausgestellt worden waren.


1977 fotografierte Michael Schmidt den Stadtteil Berlin-Wedding und seine Bewohnerinnen und Bewohner in einem strengen dokumentarischen Stil, vergrößerte seine Aufnahmen in grauwertreichen Abzügen und veröffentlichte die Bildfolge im darauffolgenden Jahr.

1981 begleitete er für den Senat vier Menschen mit chronischen Krankheiten und Behinderungen fotografisch in ihrem Alltag. Bei dem 1983 erschienenen Buch Berlin-Kreuzberg. Stadtbilder begann er, sich von einer traditionellen dokumentarischen Bildsprache zu lösen und persönlichere Sehweisen zu erproben.